„Nichts gehört der Vergangenheit an.
Alles ist Gegenwart und kann wieder Zukunft werden.“
Fritz Bauer, hessischer Generalstaatsanwalt, Ankläger im Auschwitz-Prozess
Foto Links: Fritz Bauer in seinem Amtszimmer im Frankfurter Landgericht, 1965. © Stefan Moses, München
Beate Klarsfeld
Die berühmteste Ohrfeige in der deutschen Zeitgeschichte
Es ist der 7. November 1968. Eine Frau ohrfeigt in aller Öffentlichkeit den deutschen Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger und bezeichnet ihn als „Nazi“. Diese Frau ist Beate Klarsfeld und diese Ohrfeige steht für ihr jahrzehntelanges Engagement im Kampf gegen alte und neue Nazis. Zusammen mit ihrem Mann Serge hat sie sich der Jagd nach Kriegsverbrechern verschrieben, die sie über Kontinente hinweg aufspürt. Diese Graphic Novel erzählt nicht nur die Geschichte der Ohrfeige, sondern auch die von Beate und Serge Klarsfeld und ihrer Jagd nach Gerechtigkeit. Sie ist eine mutige Frau, die vor Gefahren für sich selbst nicht zurückschreckte und die unbeirrt ihren Weg fortgesetzt hat. Gegen staatliche und persönliche Widerstände ankämpfend, hat sie nie akzeptiert, dass manche NS-Kriegsverbrecher einfach so davonkommen sollten. Ihr größter Erfolg war der Prozess gegen Klaus Barbie, den „Schlächter von Lyon“.
Fotorechte: VVN-VdA, Archiv
Peter Neuhof
ist ein deutscher Journalist. Als Sohn der kommunistisch-jüdischen Widerstandskämpfer Karl und Gertrud Neuhof war er ab seiner frühen Jugend Betroffener der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. Während des Kalten Krieges war er als West-Berliner Korrespondent für den Rundfunk der DDR ein außergewöhnlicher Grenzgänger. Heute ist er einer der letzten Zeitzeugen für den Terror im und den Widerstand gegen das NS-Regime.
Foto: Ingo Müller
Das sind nur drei Zeugen, die sich um Kampf für die Aufdeckung und Bestrafung von Nazi-Verbrechern ihr ganze Kraft eingesetzt haben. Es gibt viele Dokumente darüber, die überall in den Archiven verteilt sind. Meine Arbeit wird es sein, Dokumente aus unserem Archiv aufzuspüren, damit dieses dunkle Kapitel sich nie wiederholt.
„Die Trümmer des Hitler – Krieges sind längst weggeschafft, die
zerstörten Städte wieder aufgebaut. Aber! Der Schutt der
Vergangenheit ist in Köpfen noch immer oder schon wieder
vorhanden. Der Weg von Buchwald ist immer noch nicht zu
Ende. Deshalb: Getreu unserem Schwur: Lasst uns ihn
gemeinsam, solidarisch weitergehen“ 1
Broschüren zur Aufdeckung
- Das ABC des deutschen Militarismus10. Juli 2024Hier sprechen Tatsachen um die Menschen zum Handeln zu bewegen. Zu diesem Zwecke wurde diese Schrift zusammengestellt, getragen von der Verantwortung gegenüber den Toten des … Weiterlesen: Das ABC des deutschen Militarismus
- Bonn – Zentrum des Militarismus, der Kriegs- und Rassenhetze10. Juli 2024Die Verantwortung der Adenauer-Regierung für die nazistisch-antisemitischen Exzesse Broschüre: 1960 Bonn – MilitarismusStandort: GDW-ArchivraumVerfasser: Eine Dokumentation Auszug aus der Dokumentation: Vorbemerkungen: „Die friedliebenden Menschen verurteilen … Weiterlesen: Bonn – Zentrum des Militarismus, der Kriegs- und Rassenhetze
- Der Fall Lischka10. Juli 2024Dokumentation eines öffentlichen Skandals. “In Köln soll ein Prozeß gegen die Antifaschistin Beate Klarsfeld wegen ” Nötigung, gefährlicher Körperverletzung, Sachbeschädigung und wegen Verstoßes gegen das … Weiterlesen: Der Fall Lischka
- Judenmörder und Kriegsverbrecher am Hebel der Macht in der Bundesrepublik10. Juli 2024Standort: GDW-ArchivraumTitel: Judenmörder und Kriegsverbrecher am Hebel der Macht in der BundesrepublikUntertitel: DokumentationAuftraggeber: Ausschuss für Deutsche Einheit und der Vereinigung Demokratischer Juristen DeutschlandsLaufzeit/Datierung/Jahr: 11.1956 Auszug … Weiterlesen: Judenmörder und Kriegsverbrecher am Hebel der Macht in der Bundesrepublik
- Freislers Geist in Bonns Gesinnungsstrafrecht9. Juli 2024Die Experten der faschistischen Terrorjustiz sind die Fabriken der westdeutschen “ Strafrechtsreform“ Die Bonner Justizbürokratie ist ein Hort belasteter Nazis und Kriegsverbrecher Auftraggeber: Ausschuss für … Weiterlesen: Freislers Geist in Bonns Gesinnungsstrafrecht
weiterführende Artikel/Hinweise/Audio- und Videobeiträge
- Moabit, Saal 7007. August 2024Eine Funkdokumentation von Peter Neuhof und Peter Burau 1969 Kurze Einleitung In dieser Funkdokumentation wird aufgezeigt, wie die Bundesdeutsche Justiz, insbesondere hier die Westberliner es nicht so ernst meinten mit […]
- 1962: Noch immer amtierende 1155 belastete Nazi-Juristen6. August 2024Von diesen 1155 belasteten Justizbeamte amtieren: Quelle: „Der Mahnruf“ 27- Heft Mai 1962, Umschlagseite 2 und 4 (s. u. Hef Das komplette Heft:
- „Die Bundesrepublik ist ein Asylland für Nazi-Mörder“28. Juli 2024Aus der Dokumentation: „Das Tribunal – Mord am Bullenhuser Damm“ 1986 Persönliches Vorwort vom Verfasser: Wer jetzt keine starke Nerven hat, sollte diesen beiden Teile überspringen: Angefangen hat alles 1944, […]
- 03.11.1959 internationale Pressekonferenz – Rede Prof. Dr. Reintanz – 1000 Ministerialjustizbeamte der Nazi-Zeit amtieren in Westdeutschland19. Juli 2024Rede von Professor Dr. Gerhard Reintanz,Juristische Fakultät der Martin-Luther-Universität Halleauf der internationalen Pressekonferenz des Ausschusses für Deutsche Einheitam 5, November 1959 in Berlin Auszug aus der Rede von Prof. Dr. […]
75 Jahre Grundgesetz und 52 Jahre Radikalerlass
"75 Jahre Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland waren und sind auch 75 Jahre Angriffe auf demokratische Rechte und Freiheiten. Auch der sog. „Radikalenerlass“ von 1972 war eine eklatante Verletzung der im Grundgesetz verankerten Rechte." Quelle:
In diesem Zusammenhang ist ein Referat von Prof. Dr. Fritz Eberhard aus dem Jahre 1976, in den weiterführenden Artikel enthalten. Thema dieses Referat lautet: „Wir brauchen Radikale, die den Übeln des Kapitalismus an die Wurzeln gehen“. Hier geht es um das GG, der Fritz Eberhard mit einer der Väter des GG ist. Doch insbesondere referiert er über den „Erlass zur Beschäftigung von Radikalen im öffentlichen Dienst [Radikalenerlass], 28. Januar 1972″ 2
In der anschließenden Diskussion sprach eine Diskussionsrednerin und erwähnte: „das Jahr seit Jahren, schon seit Anfang der 50 Jahre aktive und sogar belastete Nazis im öffentlichen Dienst sitzen, die unter Umständen heute sogar noch die Prüfer sind…, 3
Hier die vollständige Redebeitrag:
- Peter Neuhof: Auszug aus seiner Rede bei einer Soli-Veranstaltung des DGB gegen die Aberkennung des Status der Gemeinnützigkeit des VVN-BdA, https://www.gew-berlin.de/index.php?eID=dumpFile&t=f&f=94942&token=80a775c97df030a8399a1d9bd3c3b48cdeb59595&sdownload=&n=Rede-von-Peter-Neuhof.pdf[↩]
- https://www.1000dokumente.de/index.html?c=dokument_de&dokument=0113_ade&object=abstract&st=&l=de[↩]
- Anm. Verfasser: für den Erlass[↩]