Einladung zum Gewerkschaftlicher Ratschlag:
am: Samstag, 9. September · 16.00 Uhr
Wo: ver.di MedienGalerie
Dudenstraße 10 · 10965 Berlin · U-Bhf. Platz der Luftbrücke
Der DGB erklärt zum Antikriegstag am 1. September 2023 u.a. „Wir warnen aber eindringlich vor dem Irrglauben, immer mehr Waffen für die Ukraine würden zu einem schnelleren Ende des Krieges führen. Und wir warnen vor der einseitigen Fixierung der Debatte auf Waffenlieferungen und ein Denken in den Kategorien „Sieg“ oder „Niederlage“. Wir fordern die Bundesregierung auf, ihr Handeln stärker auf friedliche Ansätze zur Konfliktlösung zu fokussieren: Haben Sie den Mut, mehr Diplomatie zu wagen!“
Doch was folgt aus den „eindringlichen“ Warnungen und der Aufforderung an die Bundesregierung nach Mut, „mehr Diplomatie zu wagen!“ Zum diesjährigen Antikriegstag in Berlin wenig. Nur ein historischer Stadtrundgang des DGB an „Orte die an Kriege erinnern“ und zu dem sich Interessierte zudem anmelden sollen ist geplant.
Es ist für Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter schon aus Eigeninteresse notwendig, ihre Interessen auch auf den Aktionen und Kundgebungen der Friedensbewegung zum Ausdruck zu bringen. Die große Masse der erwerbstätigen und erwerbslosen Bevölkerung weiß oder ahnt zumindest, dass ihre sozialen Interessen für den Ausbau der Bundeswehr und einer verstärkten Aufrüstung geopfert werden. Die Beratungen der Bundesregierung über den zukünftigen Haushalt belegen, dass in allen Bereichen – außer dem Rüstungsetat – gespart werden soll. „Panzerbau statt ausreichender Kindergrundsicherung“ so können wir getrost die Haushaltsberatungen überschreiben, wobei die Kindergrundsicherung ergänzt werden müsste durch Bildung, Wohnungsbau, Kinderbetreuung, kurz durch alle Bereiche öffentlicher Daseinsfürsorge.
Wir wollen beraten, wie wir vor Ort diesen Zustand gewerkschaftlicher Passivität überwinden können, Wie wird der aktuelle Krieg um die Ukraine in den Einzelgewerkschaften diskutiert? Wo gibt es betriebliche und gewerkschaftliche Gremien, die bereit sind zu gemeinsamen Aktivitäten mit den Initiativen aus der Friedensbewegung aufzurufen?

Eine Anregung bieten die Aktivitäten der IG Metall in Hanau im November 2022 und der ver.di-Kreis Main-Kinzig-Osthessen im März dieses Jahres. Bei den jeweiligen Warnstreiks gab es eine gemeinsame Kundgebung mit der Hanauer Friedensplattform, VVN Main-Kinzig, DIDF Hanau, Fridays for Future Hanau sowie weiteren Initiativen.
Die Losungen lauteten „Hoch mit den Löhnen! Runter mit den Preisen! Den Ukraine-Krieg sofort beenden! Waffenstillstand jetzt!“ 1
Unter anderem wird Ulrike Eifler, ehemalige DGB-Vorsitzende Südosthessen, über die friedenspolitischen Aktivitäten aus Hanau berichten. Ansonsten sind wir selbst gefragt und müssen in der Aussprache und Diskussion nach Wegen suchen, wie die Berliner Gewerkschaften in der Öffentlichkeit stärker präsent und sichtbar werden – auch im Gegensatz zur Politik von verschärfter Aufrüstung und Ausplünderung der Lohnabhängigen durch die Ampelkoalition. Wir sollten nicht zulassen, dass die AfD das alleinige „Sprachrohr“ bleibt, mit dessen Wahl die Bevölkerung ihren Nöten und Ängsten Ausdruck verleihen will.
Gewerkschaftlicher Ratschlag
Samstag, 9. September · 16.00 Uhr · ver.di MedienGalerie
Dudenstraße 10 · 10965 Berlin · U-Bhf. Platz der Luftbrücke
Es laden ein:
AKI, Arbeitskreis Internationalismus in der IGM Berlin
Jörn Rieken, IG BAU, Bezirksvorstand Berlin
Claudius Naumann, ver.di-Vertrauensmann, Freie Universität Berlin
Manfred Birkhahn, ver.di, ehemaliger HBV-Vorsitzender Berlin
Marianne Dallmer, Mitglied Galerierat der ver.di-MedienGalerie ·
Günter Triebe, Mitglied im Ortsvorstand, IGM Berlin ·
Benedikt Hopmann, IGM Berlin, Rechtsanwalt